Das erste Serienmotorrad der Welt: Die Hildebrand & Wolfmüller von 1894
Dies ist ein Hildebrand & Wolfmüller-Motorrad aus dem Jahr 1894, ein Motorrad, das den Ruf trägt, das erste Serienmotorrad der Geschichte zu sein. Angetrieben wurde er von einem 1,5-Liter-Paralleltwin mit nur 2,5 PS und konnte Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h erreichen.
Nur wenige Exemplare des Hildebrand & Wolfmüller-Motorrads sind heute noch erhalten, meist in Privatsammlungen oder Museen wie dem Science Museum in London, dem Henry Ford Museum in Detroit, dem Deutschen Zweirad-Museum in Deutschland und dem Barber Museum in Alabama.
Das erste Motorrad, das jemals in Serie produziert wurde, war das Hildebrand & Wolfmüller Motorrad ab 1894. Für dieses Fahrzeug wurde erstmals das Wort „Motorrad“ verwendet und es war Vorreiter bei einigen einzigartigen Technologien wie der Öleinspritzung -Rahmen, ein hinterer Kotflügel, der gleichzeitig als Wassertank diente, ein Stahlrohrrahmen und ein zwischen den oberen Rahmenrohren angebrachter Kraftstofftank.
Dieses Diagramm gibt einen detaillierten Einblick in die Funktionsweise des Fahrrads und zeigt, wo sich alle wichtigen Teile befinden.
Die Brüder Heinrich und Wilhelm Hildebrand waren Dampfmaschineningenieure, bevor sie sich mit Alois Wolfmüller für ihre neue Motorradkreation zusammentaten, und einige Dampfmaschinenkonzepte schafften es in das endgültige Motorraddesign.
Gemeinsam entwickelten die Männer in ihrer Werkstatt in München einen flüssigkeitsgekühlten Paralleltwin-Viertakt-Benzinmotor mit einem Hubraum von 1,5 Litern bzw. 1.489 cm³. Es hatte eine Bohrung x Hub von 90 mm × 117 mm und konnte 2,5 PS bei 240 U/min leisten, was einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 45 km/h (28 mph) entspricht.
Dieser Motor war tief im Rahmen und parallel zum Boden eingebaut, was zur Senkung des Schwerpunkts beitrug, aber auch bedeutete, dass die Pleuel von jedem Zylinder direkt das Hinterrad antreiben konnten – eines auf jeder Seite. Das Hinterrad selbst und der Vorwärtsimpuls des Motorrads sorgten für die Schwungradfunktion.
Das niedrige Rahmendesign wurde später bei Rollern und Motorrädern für Frauen beliebt, da diese normalerweise lange Kleider trugen, die einem eher standardmäßigen Motorradrahmen im Wege standen.
Der Kraftstoff wurde in einem Tank zwischen den oberen Rahmenrohren gespeichert und das Wasser zur Motorkühlung wurde geschickt im hinteren Kotflügel untergebracht. Der Rahmen selbst besteht aus Stahlrohr, das wahrscheinlich aus der Fahrradproduktionsabteilung von Hildebrand stammt.
Ein einzelner gefederter Sattel wurde auf einem verstellbaren Sattelvorbau montiert, und der Lenker ist aus Gründen des Komforts nach hinten geneigt – ein Stil, der bei den Fahrrädern der damaligen Zeit Standard war.
Der ungewöhnliche Benzinmotor wurde von einem Oberflächenvergaser durch die atmosphärischen Einlassventile in die Zylinder gespeist, wo er von einem Platin-Glührohr gezündet wurde. Nach der Zündung wurde der Kolben in den Zylinder gedrückt und seine Pleuelstange trieb das Hinterrad direkt an, ähnlich wie bei einer Dampflok.
Der Kolben und die Pleuelstange wurden dann durch verstellbare Gummibänder, die an jeder Seite des Fahrrads parallel zum Motor angebracht waren, zurück in den Zylinder gedrückt. Um das Fahrrad zu starten, musste der Fahrer es vorwärts schieben, bis der Motor zündete, und dann für die Fahrt in den Sattel springen.
Hier sehen Sie das Gummiband, das dazu diente, den Kolben in den oberen Totpunkt zurückzubringen. Es gab eines auf jeder Seite und sie waren verstellbar – da das Gummi mit der Zeit langsam seine Dehnbarkeit verlor.
Das Hildebrand & Wolfmüller-Motorrad wurde sowohl in Deutschland als auch in Lizenz in Frankreich von Duncan, Superbie et Cie. hergestellt. Das Design erwies sich schon früh als vielversprechend, als Wolfmüller bei einem kombinierten Auto-/Motorradrennen in Italien von Turin nach Asti und zurück den 2. und 3. Platz belegte Er selbst steuerte das Zweitplatzierte.
Spätere Rennen zeigten Mängel im Design und ein verständliches Szenario, wenn man bedenkt, wie neu das Konzept des Motorrads war, ganz zu schweigen vom Automobil. Der französische Konzern verlor einen Gerichtsprozess, den ein verärgerter Eigentümer eingereicht hatte, und 1897 waren beide Unternehmen zusammengebrochen.
Die wenigen erhaltenen Exemplare werden heute hoch geschätzt und befinden sich heute typischerweise entweder in den Sammlungen der Wohlhabenden oder in großen Museen.
Das Original-Firmenlogo lautet „Hildebrand & Wolfmüller – Motorradfabrik München“
Das Hildebrand & Wolfmüller-Motorrad, das Sie hier sehen, gilt als das älteste noch erhaltene Serienmotorrad der Welt. Es wurde zu Beginn der Serienproduktion im Jahr 1894 hergestellt.
Seine frühe Geschichte ist größtenteils verloren, es wurde im Januar 1990 von dem bekannten spanischen Sammler Carlos Garriga gekauft und befindet sich heute noch in einem bemerkenswert originalen und unberührten Zustand.
Wenn Sie mehr darüber erfahren oder sich zum Bieten registrieren möchten, können Sie die Auflistung hier auf Bonhams besuchen. Es soll am 1. Februar in Paris mit einem Richtpreis von 110.000 bis 170.000 Euro oder etwa 119.500 bis 184.500 US-Dollar versteigert werden.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Bonhams
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Dies ist ein Hildebrand & Wolfmüller-Motorrad aus dem Jahr 1894, ein Motorrad, das den Ruf trägt, das erste Serienmotorrad der Geschichte zu sein. Angetrieben wurde er von einem 1,5-Liter-Paralleltwin mit nur 2,5 PS und konnte Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h erreichen.